Donnerstag, 12. Mai 2016

Droso Instant WP

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Drosophila Zuchtbrei wurde stets  auf hohen Ertrag und möglichst geringen Geruch ausgerichtet. Es gibt unzählige „Superrezepte“, die jedoch nach wenigen Generationen auf normale Erträge zurückgehen. Mit Küchenrezepten  aus z.B. Kartoffelbrei oder Haferflocken plus Sanostol - S. macht vieles wieder gut - ist eine Ernährung  gerade ausreichend möglich. Wiesenplankton ist unbestritten überlegen; leider ist es für höchstens 100 Tage im Jahr verfügbar - von Mitte Mai bis Mitte August.

Mit dem neuen Droso Instant WP wird versucht, diese Mängel zu beheben und Drosophila nahe an Wiesenplankton zu züchten. Als erstes sind zusätzlich zu Methionin und Lysin die Aminosäuren  Threonin, Tryptophan und Histidin angehoben. Im Wiesenplankton sind ungesättigte Fettsäuren in erheblicher Menge vorhanden. der Zusatz von Leinöl (mit über 70% ungesättigten Fettsäuren)  bringt omega 3-, 6-, 9-Fettsäuren ins Droso Instant WP. Die Spurenelemente sind um lösliches Bor ergänzt. Im Massenspektrometer hat die Untersuchung von O. lehmanni Eiern eine überraschende Konzentration von Bor ergeben. (Post „Zum Nährwert von Futterinsekten“ in diesem Blog) Lange war die physiologische Bedeutung von Bor nicht bekannt; in den letzten Jahren hat sich jedoch zunehmend gezeigt, dass Bor als Elektronendonator viele Stoffwechselprozesse  beschleunigt.

In den üblichen Rezepturen fehlen sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe vollständig. Sie sind eben nur „ sekundär“ und haben primär keinen Nährwert. Diese Stoffe sind in der Regel Stoffwechselendprodukte, die von den Pflanzen in Drusen oder Vakuolen abgelagert werden und sind  für den Geschmack und Geruch von Pflanzen verantwortlich. Durch oft nur geringe Strukturänderungen übernehmen sie jedoch wichtige Schutzfunktionen. So dienen sie dem Schutz vor genetischen Defekten durch UV-Licht ebenso wie der Abwehr von Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze und schützen vor Fressfeinden. Es sind Glykoside, Terpene, Carotinoide und Flavone. Im neuen Droso Instant WP sind sie in Auszügen aus aromatischen Kräutern und in Mehlen von Pflanzen enthalten. Sie haben zu einer erheblichen Steigerung der Ausbeute geführt, insbesondere bei Ameisendrosos, die bisher nur mässige  Zuchterfolge gebracht haben und werden von Fröschen den auf üblichen Substraten gezogenen Drosos vorgezogen.